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Pünktlich zum 10. Jahrestag des VfGH-Verkenntnisses zur Agrargemeinschaft Mieders, am 11.06.2008, veröffentlicht Chefreporter Peter Nindler in der Tageszeitung eine Lobeshymne auf den ehemaligen Leiter der Tiroler Agrarbehörde, Josef Guggenberger.

Unbeirrt simuliert Nindler die heile Welt des Guggenberger´schen Kampfes gegen das Agrar-Unrecht, eines angeblichen Kampfes David gegen Goliat. Guggenberger, der Gerechte, der durch das Mieders-Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 11. Juni 2008 geadelt worden sei. Bemerkenswerter Weise behauptet Guggenberger selbst, dass er nur im Auftrag des Landeshauptmannes gehandelt habe! („Ich bin kein Einzelkämpfer!“) Guggenberger, laut Eigendefinition nur ein Befehlsempfänger – auch das ignoriert Nindler beharrlich!

Guggenberger ist jedoch alles andere als ein stiller Held, der das Agar-Unrecht aufgedeckt hätte! Guggenberger ist derjenige, der durch einen falschen Bescheid gegen Agrargemeinschaft Mieders , angeblich auf Zuruf und auf Bestellung, dem VfGH die Steilvorlage lieferte für das Verkenntnis vom 11.06.2008 VfSlg 18.446/2008 .

Dieses Verkenntnis „Simsalabim & Recht“, durch das tausende Tirolerinnen und Tiroler ohne einen Cent an Entschädigung enteignet werden sollen,  ist ein einzigartiges Phänomen. Zu Recht wird es in allen anderen österreichischen Bundesländern kräftig ignoriert.  Das Bodenrecht des Mittelalters feiert fröhliche Urstände! Die Tatsache, dass alle anderen Bundesländer das „Mieders-Erkenntnis“ des VfGH nicht einmal ignorieren, scheint Nindler überhaupt nicht zu bemerken!

Guggenberger ist lediglich Urheber einer Simulation von Agrar-Unrecht, das tatsächlich nie existiert hat. Guggenberger ist nicht alleinverantwortlich für diese Erfindung.
Aber er hat einen wesentlichen Beitrag geleistet,  die Fata Morgana vom atypischen Gemeindegut als Wirklichkeit erscheinen zu lassen.

Nindler ignoriert diese Fakten! Nindler berichtet wie in den ersten Tagen, als die wesentlichen Fakten unbekannt waren. Nindler übergeht zehn Jahre Tiroler Agrargeschichte! Zu seinen Gunsten soll unterstellt sein, dass er es nicht besser weiß!

Peter Nindler, der Letzte, der glaubt?

WAS IST HERVORGEKOMMEN?

Was ist seit dem 11. Juni 2008 geschehen, das auch dem Chefreporter bekannt sein sollte?

Hervorgekommen ist, dass die historischen Grundbücher falsch waren.

Hervorgekommen ist, dass Josef Guggenberger in seinem Bescheid dem VfGH einen erfundenen Sachverhalt präsentiert hat, eine Karikatur der Wirklichkeit.

Hervorgekommen ist, dass Guggenberger einen Bescheid geschaffen hat zu dem Zweck, ein VfGH-Erkenntnis gegen die Tiroler Agrargemeinschaften zu provozieren.

Hervorgekommen ist, dass im Land Vorarlberg das Mieders-Erkenntnis nicht umgesetzt wird.

Hervorgekommen ist, dass in keinem anderen Bundesland dem „Märchen vom offenkundig verfassungswidrig entzogenen Gemeindeeigentum“ Glauben geschenkt wird. Überall wird das Mieders-Erkenntnis des VfGH kräftig ignoriert!

Hervorgekommen ist schließlich, dass der Gemeindeguts-Irrsinn, der in Tirol betrieben wird, schlicht Unrecht ist; Unrecht zu Lasten der Agrargemeinschaftsmitglieder.

WAS WÄRE ZU ERWARTEN GEWESEM?

Ein Chefreporter sollte daraus seine Schlüsse ziehen!

Ein Chefreporter sollte die wesentliche Frage stellen: Was ist die Besonderheit des Mieders-Erkenntnisses, dass dieses in ganz Österreich ignoriert werden kann?

DIE TRAURIGE WIRKLICHKEIT

Anstatt diese Frage zu stellen, verbreitet der Chefreporter weiterhin das Märchen vom offenkundig, verfassungswidrig entzogenen Gemeindegut!
Vielleicht in gutem Glauben und als letzter, der an die Richtigkeit des Mieders-Erkenntnisses glaubt!

Peter Nindler, der letzte der Guggenberger glaubt!

Max Paua